Zum Glück nicht allzu sehr verändert

"In Texas haben Gitarren die Pistolen ersetzt" ist wohl ein Zitat von Stevie Ray Vaughan. Wir hielten das mit Gewehren so (außer mit den Luftgewehren, Wasserpistolen als Kinder..). Deswegen, das sehr alte Bild unten, vor dem Zivildienst. Ich und mein Zwillingsbruder Olaf salutierend. Wir haben aus Überzeugung, wegen der deutschen Vergangenheit und den Kriegstraumata der Deutschen, den Wehrdienst damals verweigert. Viele Deutsche wollten sich früher nie mehr in Kriege reinziehen lassen. Eltern wollten nicht, dass ihre Kinder nochmal so etwas erleben müssen. Heute sind wieder alle mit dabei. Wir beteiligen uns engagiert an Kriegen. Warum?

 

Gerade heutzutage und in den letzten Jahren, zeigt sich, dass die Kriege, diese Traumata und der Nationalsozialismus, in den Folgegenerationen oft nicht erkannt, verleugnet und nicht ver- und aufgearbeitet sind. Natürlich auch nicht bei den Invasoren.

Kann ja jede(r) in der eigenen Familie, bei lokalen oder weltweit renommierten TraumatherapeutInnen nachfragen.

 

Soweit ich weiß, waren wir als die einzigen Männer im Heimatort Bolheim so mutig, im Zivildienst in der Altenpflege, Pflegebedürftige mit zu pflegen, statt uns in der Grundausbildung bei der Bundeswehr vor allem zu betrinken. Ich war nicht da, kann es nicht überprüfen, mir wurde es des Öfteren so gesagt von Wehrdienstlern. Ich lasse mich gerne korrigieren. Manche sind gerne Panzer gefahren. Ansonsten: Bier soll ja an Männer verkauft werden. Und an Frauen. Waffen an Kriegsparteien. Allerdings: Wie soll(te) man mit lauter betrunkenen Männern Kriege gewinnen? Vielleicht mit nüchternen, emotions- und gefühlslosen Frauen? Und Männern natürlich.. 

Vor allem mit den Männern und Frauen, die lediglich andere hinschicken wollen? Nazis im Pflegeheim zu pflegen, war/ist eine Herausforderung für´s Personal. Gab´s tatsächlich, Originale aus Weltkrieg 2. Kann ich bestätigen, aus dem Zivildienst. Ist Deutschland.

Womöglich gibt´s heutzutage andere Probleme. 

Die Deutschen haben Russland 1941 überfallen. Mein Vater wurde im Zweiten Weltkrieg dort schwer verwundet. In einem Krieg, den die Nazis propagiert und geführt haben. Nicht er. Doch wie sollte und konnte man als Deutsche(r) kein Nationalsozialist gewesen sein? Wie konnte, sollte man/Frau rechtfertigen, das alles mitgemacht und nicht verhindert zu haben? Viele waren überzeugt, andere haben Befehle ausgeführt und Vorschriften befolgt. In der Bürokratie und an den Schreibtischen. Deutsche machen das engagiert? 

Mein Vater wurde als sehr junger Mann zum Militär eingezogen, war KFZ-Instandsetzer an der Front. Er war siebzehn, als der Krieg begann. Ein junges Leben zerschossen. Russischer Jagdflieger. Todesangst. Er hatte sehr gerne Fußball gespielt. Mit einem durchschossenen und stark verkürzten Bein ging das nicht mehr. Vieles andere auch nicht. Der Krieg blieb in der Familie.

Deswegen wollte er nicht, dass wir zum Militär gehen. Deswegen wollte er nicht, dass Deutschland nochmal einen Krieg führt. Auch nicht gegen Russland. Er hat das Land sogar später besucht. Wir sind an einem Krieg mit diesem Land wieder stark (finanziell) beteiligt. 

Und wir leben, in einer ziemlich dekadenten, arroganten, narzisstischen, infantilen, zynischen Gesellschaft und Welt? In einer technologisierten, in der neue Drohnen in Kriegen ausprobiert werden und Gehirne Realitäten schaffen, die wir aus Computerspielen kennen. In der, das Töten und Konflikte, Börsenkurse und Investitionen bestimmen. Medien Realitäten schaffen, die es ohne sie nicht gäbe - und umgekehrt. Das war/ist schon mit Büchern so.

Ich war zuvor als Jugendlicher kurze Zeit in der Schützenabteilung des Sportvereins. (Auch da betrunkene Männer..liegt´s Gewehr ruhiger in der Hand..so manche zuviel Zielwasser, auch in anderen Abteilungen). Ich mochte Western und Indianerfilme, Robin Hood, Mantel und Degen, Ivanhoe, Tanzen, wie Gene Kelly, Komödien. Ich konnte ganz gut schießen. Kann ich immer noch, wenn es sein soll (gebt mir bloß kein Gewehr.., ist ein Scherz..Peace, deswegen Gitarre! Aber wenn´s gar nicht anders geht..). Mit meinem Bruder war ich unlängst Bogenschießen. Tanzen können viele deutlich besser. Gerne auch zu Musik von mir. Ansonsten: Mit Worten feuern, obwohl ich einen Kurs mit "gewaltfreier Kommunikation" belegt habe.

Später mochte ich Dokumentarfilme, politische und welche mit hohem Realitätsgehalt. Oder am besten nur "die Realität und Wirklichkeit". Unmittelbares, was "im Moment", im "Jetzt" passiert und "ist". Keinerlei Inszenierung. Als/Mit Mensch(en) im bewussten Kontakt, in der Kommunikation. Natur ist "Realität und Wirklichkeit". Musik, Meditation, Wandern, Yoga, QiGong, was es so alles gibt. Im vollen Bewusstsein, ist das bei allem so. Fliegende Pfeile, fechtende Schwerter, tanzende Beine und Reitkünste auf Pferden sind etwas sehr Reales. Toiletten putzen ebenso. Wird als wichtig und angenehm empfunden, wenn man sie besucht. Physik (Tonabnehmer Gitarre..), Chemie, Biologie, Physiologie, Mechanik, Kunst, Sprache usw, usw.. Fussball: Für mich, wenn ich selbst spiele. Genauso, wie Filme mit und über Frauen, die in Rollstühlen sitzen und jeden Tag HeldenInnenhaftes im Alltag vollbringen. Oder Menschen mit Behinderung, die ganz toll tanzen. Solche Filme habe ich u.a. selber gemacht. Auch mit der Technik sollte man im vollen Bewusstsein agieren, sonst fliegen mit den Filmleuchten, die Sicherungen raus. Erfahrungen.. Um Kabelbrände kümmert sich der Elektriker. Wenn es stärker brennt, kommt die Feuerwehr. Oder die Medizin wird nötig. Bei Konzerten ist Strom hilfreich. Oder: Menschen sind vielleicht hilfreich. Auch andern Menschen. Wenn was passiert (ist). Psychologie schaut nach Ursachen, behandelt, wenn sie nicht manipuliert. Posttraumatische Belastungsstörungen und Dissoziation sind "Realität". Machen gleichzeitig das "Sein" in dem, was ist, schwer(er). Da gibt´s eine ganze Menge, in der "Realität", wo und wie jede/jeder halt in seinem/ihrem Leben so "unterwegs" ist. Und wie und wodurch die zustande kommt. Aus meiner Geschichte, mache ich mir Gedanken über allerlei. Und tippe das gerade haptisch auf einer Tastatur in den PC. "In den PC" kann man gar nichts tippen? Auf dem Tablett und Handy so ähnlich..alles sehr komplex - das Leben. Im Grunde sehr spannend.

 

Zurück: Prävention und Deeskalation sind das Wichtigste. Besser bevor die Polizei kommt, gar Unholde, Schurken und Übergriffige retten muss. Dazu gibt´s eine wahre Geschichte von einer Musikveranstaltung, nur brauche ich kein Gewehr..und keine Panzer. Man sollte als zufällig anwesende, betrunkene Männer mir niemals beim Soundcheck auf der Bühne einfach die Gitarre vom Hals und aus der Hand nehmen wollen. Die Geschichte passt zur russischen Invasion heutzutage. Auf betrunkene Männer muss man aufpassen, wie auf kleine Kinder. Manchmal sogar die Polizei. Gut für die beiden. Hätte sonst böse für sie geendet. Russische LKW-Fahrer über mehreren Grenzen.

Wie immer und überall, auch bei MusikerInnen und im Publikum, gibt´s unterschiedliche Menschen und unterschiedliches Verhalten. Manchmal (ständig?) braucht man die Chance, dazuzulernen. Ansonsten habe ich gerade mit einer netten und sehr resoluten Fernfahrerin an einem Parkplatz gesprochen. Wer weiß, ob sie ähnlich reagiert und agiert hätte, gegenüber den Herren mit der Fahne..vermutlich..und sie womöglich zusammengefaltet? Stop! Deeskalation ist wichtig, hatte ich bereits geschrieben. Polizei hier sinnvoll. Bei Veranstaltungen kommt halt allerlei vor. Grundsätzlich freue ich mich, wenn in LKW´s Musik von mir zu hören ist. Und im Heimatort Bolheim gab es in den 80er Jahren ein gelungenes, kultiviertes(?) Truckerfest. Da waren wir noch etwas jung, hätten aber gerne Musik dort gemacht. Ob und welche Probleme es da gab, weiß ich nicht.

Natürlich passt man/Frau/Polizei zunächst einmal auf die Kinder auf - weniger auf betrunkene Männer. Und wir hatten schon ganz friedliche, wunderbare russische Gruppen als Publikum, die Musik und Poesie genauso schätzen und mögen. Wie ich Dr. Zhivago.

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Obwohl die Geschichte gar nicht so romantisch ist, gab es romantische Momente. Wie wir lesen unten, habe ich während einer Veranstaltung getanzt. Mit einer überaus attraktiven Frau, in einem schönen Kleid, zu dem schönen Walzer meines Bruders. Momente, die ich nicht missen möchte. Weitere Paare haben daraufhin getanzt..immerhin..mutig, mutig.. Besinnlich getanzt haben wir nicht, geht das überhaupt? Mit Freude haben wir getanzt. Was manchmal so geschrieben wird..oder der/die Schreibende hat was vermisst? Die Frau kannte ich gut. Sie war nicht aus dem Publikum. Sie war das Ereignis mit mir. Im Prinzip auch ohne mich.

Fussball spielen konnte mein Vater nicht mehr, mit seinem durchschossenen Bein. Aber tanzen sehr gut. Viel besser, als manch anderer.

 

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Es gab stets (and to be continued), wie man lesen kann, zahlreiche Höhepunkte (nicht nur in der Vorwoche). Mit "Herz und Seele". Gute Presse gehabt! Höhepunkte mit/für Herz und Seele. Könnte auch Frauen gefallen, nicht nur Männern? Vielleicht fehlen die manchen, vor allem KriegstreiberInnen, -willigen und Kriegsbegeisterten, die wir heutzutage ja verstärkt wieder antreffen? Das könnte eine kleine Provokation sein, ist es aber nicht. Ist nicht mal zweideutig. PolitikerInnen fühlen sich ja vielleicht besonders "finanzpotent", wenn sie Milliarden von Steuergeldern für Rüstungsgüter und Waffen ausgeben können? Ist an sich schon eine Provokation. Andere in Kriege schicken, sie verlängern und davon profitieren? Und welche(n) davon, interessiert, was ich oder das Volk denkt und schreibt? Wobei das Volk das ja will. Produktion und Handel mit Kriegsgerät boomen. An/In der Hippiegeneration war sicher nicht nur alles gut (schlechtes Gras? "Väter": "Welches Kind ist von mir?" Mütter: "Wenn ich das wüßte?" Nicht witzig für betroffene Kinder). Ich bin kein Hippie, aber die Absicht "Make love - not war" samt "Flowerpower", finde ich besser, als offensichtlich zahlreiche PolitikerInnen, (Ohn-)Mächtige und allzu treue, deutsche UntertanInnen. Und natürlich die Propaganda- und Ablenkungs-Industrie in den Medien. Vielleicht gibt´s da doch viele, die etwas zu unausgeglichen sind? Schade. BlumenfreundInnen gibt´s in geordneten Verhältnissen und FriedensfreundInnen in den Medien sicher auch - ein paar.., aber Frieden und Liebe sind so schwer zu kommunizieren..

"Propaganda" klingt schlimm, aber es wird viel manipuliert, offen und verdeckt. Bitte genau hinschauen. Mache ich womöglich auch?

 

Bei all dem Ernst und all der Freude: Unter den Bildern Kuriositäten: Im FestSpielHaus München haben wir eine Tanzveranstaltung mitgestaltet.. Elvis/Rock´n`Roll meets Elektrodrum-Disko..so ähnlich..war ganz lustig..für junge Leute halt. Meine Mutter war Hausfrau und gelernte Schneiderin. Ein sinnvoller und ein schöner Beruf, oder? Sie mochte Blumen, ob ich deswegen Blumen mag? Sie mochte, als Frau, Ursula von der Leyen nicht. Daran erinnere ich mich gut. Die hat sie gehasst - obwohl sie nie in deren Nähe kam und sie nicht kannte. Meine Mutter hat deutlich weniger Geld für ihre Frisur ausgeben können, als PolitikerInnen. Das war aber nicht der Grund.

Meine Eltern leben schon länger nicht mehr, aber dass nochmal so viel Geld für Rüstung, Waffen ausgegeben wird?

Der Zweite Weltkrieg hat in meine Familie Vieles gebracht, was normalerweise niemand will. 

Und hat Dinge unmöglich gemacht, die ich mir gewünscht und (als Kind sehr) gebraucht hätte. Das ist keine Manipulation. Das ist eine Tatsache. Vielen fehlt etwas aus anderen Gründen, meine Mutter hat spät bedauert, was sie nicht (geben) konnte. Väter bleiben/blieben oft als ein "Vaterversuch" in Erinnerung. Oder so ähnlich. Und oft leben und handeln wir in Liebes- und sonstigen Illusionen. Selbst wenn wir in der "Realität" sind. In welcher?

Jedenfalls: Meine Mutter hat es geschafft, aus alter, weißer Bettwäsche, ganz wunderbare Elvis-Kostüme zu schneidern. Was tun Söhne und Mütter nicht alles, damit Menschen friedlich tanzen? Und worüber lohnt es sich nachzudenken?

Wie können wir den Krieg in uns selbst beenden? Gegen und mit anderen. Wenn wir es möchten.

Ist oft nicht einfach und es fehlt Vieles in dieser Geschichte. Und jede/jeder hat ja seine ganz eigene.

"Spielfreude und Stimmung für´s Publikum", gab´s in der Presse noch zu lesen..möglicherweise auch mal Fehlgriffe mit der Garderobe.

Als Söhne einer Schneiderin, hoffentlich nicht zu oft. Wichtig, ist es aber nicht.

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