TEXTE
Poetische und Liedtexte von Dietmar Schrader
DER HORIZONT
von Dietmar Schrader
DER HORIZONT
ist immer weit, wo meine Mundharmonika spielt,
die, wer´s mag, auf Weite im Herzen und im Geiste zielt,
wo außer dem Meeresrauschen, sonst nichts ist und doch alles,
DER HORIZONT
ist weit, die Wellen sind das Meer und das Meer ist die Welleni
im Rhythmus des Lebens, von kommen und gehn
DER HORIZONT
ist unendlich, selbst wenn er hinter dunklen Wolken liegt,
öffnet sich stets die Sicht in eine andere Richtung
oder wird zum Blick von oben
auf das Leben, wie es eben gerade ist
DER HORIZONT
ist unendlich, im Aussen, wie im Innen,
verbindet die Schatten mit dem Licht,
das Eine ohne das Andere, gibt es nicht
DER HORIZONT
ist unendlich
DER HORIZONT
ist immer hier
DER HORIZONT
ist in mir
DER HORIZONT
ist mit mir
© by Dietmar Schrader 2023
INSELFREI
von Dietmar Schrader
INSELFREI
Im Wahnsinn der Zeit
Stille und Weite
eines lebendigen Gemäldes spüren
gemalt von Licht und Schatten
treibende Wogen, loslassend, wie Wolken vorüberziehend
in stille, tiefe Wasser wandelnd, im bloßen, reinen Sein
INSELFREI
das Eiland stets mit mir, erkenn ich immer mehr,
was klar liegt, hinter Schleiern,
ungetrübt, in klarer Sicht,
Einheit, große Ordnung,
einfach, schlicht und weit,
dort, wo ich bin
INSELFREI
an jedem Tag, an jedem Ort,
im Herzen und in der Welt,
INSELFREI
bin ich und meinesgleichen,
so wie die freie Seele fliegt
© by Dietmar Schrader 2022
IST ALLES DA
von Dietmar Schrader
Ist alles da, was schon immer da war, ist alles da, wie die Quelle so klar
wie die ganze Wahrheit wahr, so ist alles da
Tage kommen, Tage gehen, will die Welt sich rasend drehen,
taumelnd, wie im blinden Wahn, kommt nichts und niemand jemals an,
nur in den Tiefen meines ganzen Selbst, spür ich, was ganz wirklich lebt,
was ich immer bei mir hab, was es dort schon immer gab,
Allzu begrenztes Fühlen, Denken, wird ungeschickt Geschicke lenken,
doch in der Tiefe der Unendlichkeit, wird der Meereshorizont so weit,
was mich deutlich wieder spüren lässt, das Leben ist doch ein Riesenfest,
Quelle dessen, was ich brauch entspringt, die in den schönsten Tönen singt
Ist alles da, was schon immer da war, ist alles da, wie die Quelle so klar
wie die ganze Wahrheit wahr, so ist alles da
In manch schweren, finstren Zeiten, in die Wege und Menschen gleiten,
auf viele Angebote gerne ich verzichte, stattdessen aus der Seele dichte,
finde dort den oft vermissten Teil, der immer da ist, immer heil,
stets alles da war und noch da ist, wahr und wie die Quelle so klar ist
Lass los die Angst, die wirr mich macht, wenn´s ringsherum zusammenkracht,
wildes Geschrei, donnerndes Getöse, des Drachen jähes Sterben,
vom allzu stumpfen Allerlei, ich gerne mich so löse,
für verbunden, bloßes Sein zu werben, lässt was hindert so verderben,
erbärmlich schwache Tyrannei, mit lautem Krach verschwindend,
mit klarem Geist, in Frieden leben, Gespaltenes verbindend
Ist alles da, was schon immer da war, ist alles da, wie die Quelle so klar
wie die ganze Wahrheit wahr, so ist alles da
© by Dietmar Schrader 2021